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Beziehungsprobleme, ein(e) Dritte(r) kommt dazu

von | Beziehungsprobleme

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Wenn im Leben Beziehungsprobleme auftreten und ein Paar sich an einen Fachmann wendet, ist in 80% der Fällen Betrug der einen Seite der Grund.

Ist vielleicht wirklich die dritte Partei schuld, wenn eine Beziehung in die Brüche geht, oder ist das nur eine Ausrede? Ist es einfacher, die dritte Person für das Scheitern der Beziehung verantwortlich zu machen, als uns selbst zu reflektieren?

Die Heiligkeit der Beziehung

Zum Glück leben wir nicht mehr in einer Zeit, in der Eltern den Partner für ihre Kinder aussuchen. Gefühle und die Chemie der Anziehung gegenüber dem Partner stehen im Vordergrund. Zu Beginn einer Beziehung ist da das Verlangen nach dem Anderen, das Interesse, sein Gegenüber kennenzulernen. Die Glückshormone explodieren, Liebe und Zuneigung tragen die Beziehung. Das Verlangen, zusammen zu sein und gemeinsame Interessen entdecken. Langsam kristallisiert sich aus, ob die Ziele für die Zukunft dieselben oder ähnliche sind.

Zu Beginn der Beziehung ist da die gegenseitige Wertschätzung, Zuneigung und Liebe. Die bedingungslose Akzeptanz des Anderen, das Vertrauen, die Anpassung an den Anderen, gegenseitige Hilfe und Unterstützung. Die Anpassung aneinander bedeutet zu Beginn noch kein Beziehungsproblem.

Diese grundlegenden wichtigen Dinge geraten in längeren Beziehungen nach gewisser Zeit etwas in Vergessenheit. Die Natur und der Wert der Beziehung verändern sich und verschiedene Gründe, die zu Beziehungsproblemen führen können, treten in den Vordergrund. Entweder hat nur die eine, meist jedoch haben beide Parteien das Gefühl, dass sie jeweils diejenigen sind, die sich ständig anpassen und den Anderen aushalten müssen.

Warum entstehen Beziehungsprobleme?

Eine harmonische Beziehung beflügelt dich. Die Partner sind in der Beziehung ein Team, in der sie sich ergänzen und nicht unterdrücken. Erwartungen müssen nicht immer erfüllt werden und vom Anderen wird keine ständige Anpassung erwartet. Die oben genannten Bedingungen verändern sich in einer Beziehung, wenn beispielsweise ein Kind zur Welt kommt oder einer der beiden Partner sich auf seine Karriere fokussieren will. So oder so, es leidet immer jemand unter der Situation.

Entweder leidet einer gefühlstechnisch, weil sich in vielen Fällen das Verhältnis zueinander und damit auch die Kommunikation verändert. Im Mittelpunkt steht nicht mehr der Andere, die Beziehung, die Aufmerksamkeit oder die gemeinsam gesteckten Ziele, sondern jemand oder etwas anderes. Deshalb beginnt die Beziehung sich zu verändern.

Irgendwo beginnen die Partner, nicht mehr miteinander, sondern nebeneinander zu leben. Unterschiede zwischen beiden werden immer deutlicher. Sie geraten sozusagen in ein Hamsterrad, in dem sie vergessen, weshalb sie einst entschieden haben, ihr Leben gemeinsam zu verbringen. Manche versuchen, mit ihrem Partner darüber zu sprechen, andere (und das ist leider die Mehrzahl) leiden lieber.

Das Problem spitzt sich weiter zu

Der negative Gefühlszustand, in den der Mensch gerät, handelt nicht mehr von gemeinsamen Zielen, sondern in vielen Fällen von Selbstmitleid. Er sehnt sich danach, wie es früher war, hat jedoch schon für sich entschieden- aus unterschiedlichen Gründen-, dass der Partner einem eh nicht mehr das geben kann, wonach man sich sehnt.

Der Antrieb der Beziehung ist nicht mehr die Liebe, sondern Teilnahmslosigkeit, Stress und innere Steifheit. Ein Mangel ist der Grund dafür, dass die Beziehung nicht mehr genügt. Die Nostalgie beginnt, wie schön es damals war, dann kommt erneut die Erkenntnis, dass es das, was uns fehlt, so nicht mehr gibt.

Entweder kommen die beiden Parteien drauf und entscheiden sich dazu, etwas an der Situation zu ändern. Oder aber sie führen, wie leider in den meisten Fällen, ihre Beziehung weiter, leben jedoch statt mit gemeinsamen Zielen nur noch nebeneinander her.

Manchmal ist eine Beziehung schon an dem Punkt, dass die Partner nicht mehr ehrlich miteinander kommunizieren können und sie in dem Anderen nicht mehr denjenigen sehen, mit dem sie sich und ihr Leben damals verbunden haben. Damit öffnen sie eine Tür, die es einer dritten Person ermöglicht, in die Beziehung einzudringen.

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Das Ersetzen des Verlustes

Es gibt einen Grund dafür, dass eine dritte Person, egal ob Mann oder Frau, in eine bereits Beziehung eintreten können. Der Grund hierfür liegt nicht unbedingt in der oft durch soziale Medien propagierten Erklärung, der Mann oder die Frau hätten ein extremes sexuelles Verlangen.

Der Grund liegt darin, dass so viele Dinge passiert sind, dass die Parteien keine Zeit mehr haben sich miteinander zu beschäftigen.

Die Frauen beschuldigen die Männer, die Männer die Frauen. Die Lawine gerät ins Rollen, sich vor ihr zu retten ist nicht immer einfach.

In einer Beziehung sind beide Partner darauf angewiesen, ihre Seele zu pflegen, doch wenn dies über kurz oder lang in der Beziehung nicht mehr möglich ist, kann eine dritte Person leicht eintreten.

Diese Person ersetzt und füllt die Leere, die in der vorherigen Beziehung entstanden ist.

Es ist Leichter, den Fehler bei anderen zu suchen

Der Mensch ist im Grunde so gestrickt, dass er stets den einfachsten Weg sucht, um seine Probleme zu lösen. In so einem Fall ist mit hoher Wahrscheinlichkeit zu sagen, dass für das Scheitern der Beziehung die dritte Person verantwortlich gemacht wird, anstatt die eigenen und gemeinsamen Fehler zu reflektieren. Wo die Beziehung kaputt gegangen ist. Wo und warum sie begonnen hat, sich so zu verändern.

Viele Dinge wie die gegenseitige Wertschätzung und die Kommunikation sind auf einer anderen Ebene als in den ersten Jahren der Beziehung. Daher sind die Parteien so sehr in ihren eigenen Gefühlsschmerz versunken, dass sie nicht nach einer Lösung für ihre Probleme suchen, sondern den negativen Zustand erdulden.

Viele wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen und welche Entscheidung für sie am Besten wäre. Sie glauben, dass sie auf sich selbst achten sollten, doch das Hamsterrad des negativen Gefühlszustandes dreht sich weiter. Das Ergebnis davon ist, dass die Partei sich selbst und dem Partner einen solchen Gefühlsschaden verursachen, der oft schwerer zu beheben ist als zuerst gedacht. Die Persönlichkeit wird beschädigt, die Selbstachtung und das Selbstbewusstsein sinken und verschwinden.

Die Beziehung wird nicht mehr durch Liebe angetrieben, der Fokus liegt nicht auf der Lösung, sondern auf dem Schmerz, den der andere verursacht hat.

Wann kann eine Beziehung noch gerettet werden?

Der Zustand der Beziehung kann von einem außenstehenden Fachmann beurteilt werden. Freunde zu fragen ist in dem Fall nicht zielführend, da sie sich meist einem der beiden Partner freundschaftlich verpflichtet fühlen. Der gegebene Ratschlag kommt dann nämlich nicht so bei den Parteien an, wie es von den Freunden gemeint war. Das Ergebnis davon ist nach einiger Zeit, dass die beiden Parteien auch beginnen, Freunde, die es eigentlich nur gut meinen, zu meiden.

Die Verbesserung oder das Abschließen der Beziehung muss von beiden Parteien gewollt sein, um seelischen und mentalen Schaden zu minimieren. Es ist wichtig, dass dieser Vorgang nicht als Last über den beiden Partnern schwebt und sie mit verpflichtender Gültigkeit die Augen auf sich gerichtet sehen, sondern dass sie ihn als Möglichkeit betrachten.

Ziel ist, dass die beiden Parteien sich die für sich und ihre Beziehung notwendige Wertschätzung entgegenbringen, um erneut auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, das sich so oder anders erfüllen wird.

In diesem Vorgang ist das Beziehungscoaching eine Stütze, die der Paartherapie nicht untergeordnet ist. Das Beziehungscoaching ist ein helfender, stützender Vorgang, um zu ermitteln, ob die Beziehung noch zu retten ist. Falls dies nicht der Fall sein sollte hilft sie, mit weniger seelischer Beengung abzuschließen.

Falls du das Gefühl hast, dass du und eure Beziehung dir und euch nicht mehr das gibt, wonach du dich sehnst, weswegen du deinen Partner geheiratet hast, musst du keine Angst haben, um Hilfe zu bitten. Meldet euch für ein Beziehungscoaching, damit dein und euer Leben-vor Allem wenn ihr gemeinsame Kinder habt- umso früher in Ordnung kommen kann.

Bencze Erika coach
Die Autorin ist Coachin auf dem Gebiet der Individualpsychologie, Wirtschaftswissenschaftlerin und Expertin im Bereich Human Resources. Heute unterstützt sie als psychologischer Coach nicht nur Unternehmen in der Entwicklung ihre HR-Prozesse, sondern auch Einzelpersonen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Lösung psychischer Probleme. Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sie sich mit der Verhaltens- und Persönlichkeitsanalyse und untersucht Faktoren, die die Persönlichkeitsentwicklung beeinflussen, wie zum Beispiel Depression und Kindheitstraumata, sowie deren Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein, die mentale Gesundheit und Karriere. Ihr Ziel ist es, ganz nach den Leitprinzipien der Individualpsychologie, Menschen auf ihrem Weg der Selbsterkenntnis hin zu einer besseren Lebensqualität zu begleiten.

 

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